Mit ihrem innovativen Holzspielzeug "Nini Amici" konnte Nina Renth die Jury beim Bayerischen Staatspreis für Nachwusdesigner überzeugen und gewinnt den mit 1.000 € dotierten Anerkennungspreis. Herzlichen Glückwunsch!
#Existenzgründung #Coburg #NinaRenth #NiniAmici #Dingwerkstatt #Design #Kreativität #Handwerk #GründerSalon #DieGuteStube #CoburgerDesignforumOberfranken #MadeInCoburg
Im Rahmen des Gründertages "CO:Existenz - Der Tag für Gründer und Jungunternehmer im Coburger Land!" fand der 1. Coburger Gründer:Pitch statt, der auf Anhieb ein voller Erfolg wurde. Sechs Gründer aus dem Coburger Land präsentierten ihre innovativen Geschäfts- ideen einer Expertenjury und dem anwesenden Publikum. Von der Vermittlungsplattform für Schafe über einen individuell gestaltbaren Wand- flaschenöffner bis zur IT-Sicherheits-beratung wurden an diesem Abend interessante, kreative und neuartige Ideen vorgestellt, die das Potenzial der Coburger Gründerszene repräsentierten. Am meisten überzeugte die Jury und das Publikum die Idee des Gamifications im Einzelhandel von Markus Hülß. Mit der Idee die Prinzipien von Videospielen im Einzelhandel einzusetzen und somit Kundenbindung und Umsatz zu erhöhen, sahen die Anwesenden das größte Potenzial für die Zukunft.
Achim Stark gründete sein Unternehmen Miksim im Jahr 2018 und hat seit letztem Jahr sein Büro in der Digitalen Manufaktur in Rödental. Was Miksim genau macht, welches Produkt das Team vor Kurzem gelauncht hat und welche Tipps er für angehende Gründerinnen und Gründer hat, lest ihr im Interview.
Hi Achim! danke, dass du dir die Zeit für ein Interview nimmst. Erzähl uns doch mal wie die Idee für dein Unternehmen Miksim entstanden ist.
Ich hatte schon zu Beginn des Studiums vor mir eigenständig was aufzubauen. Es hat dann zwar sieben Jahre mit der Umsetzung gedauert, aber ab 2018 begann die Reise.
Miksim ist ja schon ein ungewöhnlicher Name. Wie bist du auf den Namen für dein Unternehmen gekommen? Hat er eine Bedeutung?
Der Name »Miksim« ist ein reiner Fantasiename und eine Widmung an meine beiden Kinder.
Was macht Miksim denn eigentlich genau?
Wir sind Digitalisierungspartner für Unternehmen die ihren elektronischen Datenverkehr mit Lieferanten, Marktplätzen, Dienstleistern oder Endkunden automatisieren möchten. Wir programmieren
Speziallösungen, wie Webschnittstellen, Datenbanken, Texterkennungssoftware, Bildverarbeitungssoftware, den automatischen Datenabruf von Geräten oder Browserautomatisierungen.
Ganz schön vielfältig! Kannst du vielleicht ein Beispiel für ein Kundenprojekt nennen?
Sehr gern! Für das Unternehmen EFS, einen Aquaristik-Grosshandel aus Sonnefeld haben wir die Auftragserfassung in Verbindung mit ihrem Warenwirtschaftssystem automatisiert, die bisher manuell
durch Mitarbeitende ausgeführt wurde. So können Auftragsbestätigungen und Rechnungen nun automatisch generiert werden.
Ihr unterstützt Unternehmen also u.a. bei der Digitalisierung eines analogen Workflows?
Ja genau, wir unterstützen in allen Themen rund um die Digitalisierung.
Was hast du vor deiner Selbstständigkeit gemacht?
Nach meiner Ausbildung zum Mechatroniker habe ich eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Elektrotechniker gemacht und anschließend ein Diplom-Informatik- und ein Masterstudium drangehängt.
Seit dem Ende meines Studiums arbeite ich für ein Messtechnikunternehmen in der Entwicklung.
Wow, eine ganz schöne Entwicklung! Was hat dich nach der ersten Berufserfahrung dazu gebracht etwas Eigenes zu gründen?
Mein Antrieb ist u.a. der Aufbau von modernen Strukturen, wie einer guten Arbeitsumgebung, soziale Gerechtigkeit und eine innovative Unternehmensgestaltung. Ich bin davon überzeugt, dass diese Punkte zusätzlich zur eigentlichen Tätigkeit einen großen Mehrwert bieten und wir letztlich noch glücklichere Kunden bekommen, als wir eh schon haben.
Kannst du ein Beispiel für eure Arbeitskultur nennen?
Klar! Wir treffen uns zum Beispiel regelmäßig im Team und jeder kann Vorschläge für Verbesserungsmöglichkeiten einbringen, egal zu welchem Bereich. Die Vorschläge werden dann gemeinsam diskutiert
und mögliche Änderungen beschlossen.
Was macht ihr neben modernen Arbeitsstrukturen anders als die anderen?
Unsere Kunden erhalten bei uns ein vollumfängliches «Rundumsorglos-Paket«. Das beinhaltet ein monatliches Stundenkontingent, Softwarelizenzen, Anfahrtskosten, usw.
Was war deine größte Herausforderung als Gründer?
Die erste Gründung im Jahr 2018 war echt schwierig für mich. Ich hatte mich mit sehr vielen Leuten, anderen Gründern*innen, aber auch Freunden und Bekannten, dazu ausgetauscht. Gerade zu Themen,
die jede*n Gründer*in betreffen, wie Steuern oder Buchhaltung. Letztendlich hat es geholfen einfach mal zu machen und dazuzulernen.
Wie hast du dein Team gefunden?
Johann hatte sich auf mein Stellenangebot an der Hochschule initiativ beworben. Das ist nun schon fast zwei Jahre her. Es war meine erste ausgeschriebene Stelle, da hatte ich sehr gute Hilfe von
Zukunft.Coburg.Digital. Der zweite Mitarbeiter, Dominik, ist ein Spieler des Basketballteams, das ich trainiere. Ich hatte ihn mal wegen einer Marketing-Geschichte um Rat gefragt. Dann hat er mir
erzählt, dass sein Praktikum ausläuft und ich habe ihn direkt angestellt, weil wir gerade in diesem Bereich noch Unterstützung gebrauchen konnten.
Was waren bisher eurer wichtigsten Meilensteine?
Ich habe »Miksim Software & Consulting« 2018, ohne Fremdkapital, quasi mit dem Laptop unter dem Arm, gegründet. Ein Jahr später hatte ich mein erstes kleines Büro, wunderbar gelegen direkt
neben einem Frisörladen, einem Kosmetikstudio und einem Hochzeitsplaner (lacht). 2020 habe ich meinen ersten Mitarbeiter eingestellt. Zwei Jahre später, 2022, sind wir in unser jetziges Büro in
der Digitalen Manufaktur eingezogen und haben die »Miksim UG« neu gegründet. Im Februar diesen Jahres haben wir unser erstes Produkt, den VPN Connector Black, veröffentlicht.
Wie gefällt es euch in eurem neuen Büro in der Digitalen Manufaktur?
Wir schätzen vor allem die gute Infrastruktur mit modernen Workshopräumen und die sehr gute digitale Ausstattung. Auch das Digital Lab, wo man sich z.B. eine Kamera oder andere digitale Geräte ausleihen kann, ist ein echter Mehrwert.
Seit Kurzem habt ihr euer erstes Produkt gelauncht, den VPN Connector Black. Was ist das genau?
Der VPN Connector Black ist ein Gerät, das in einem beliebigen Netzwerk installiert werden kann und per Klick einen VPN Kanal aufbaut. Die Einrichtung ist kinderleicht: Man muss nur den
Geräteschlüssel eingeben und auf Knopfdruck eine Verbindung herstellen. Nach ein paar Sekunden ist der VPN-Kanal aufgebaut.
Klingt echt einfach! Für wen ist das Produkt denn gedacht?
Anwendungsfälle gibt es viele. Als ersten möchten wir aber Systemadministoren für die Fernwartung von Systemen ansprechen und weiteres Feedback erhalten. Es gibt auch viele Selbständige, die
Zugriff auf die Daten im Unternehmen benötigen, aber keine IT Abteilung haben, um eine entsprechende Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.
Wenn ich Interesse am VPN Connector habe, wie komme ich an das Produkt, kann ich es bei euch bestellen?
Momentan ist der VPN Connector nur über unsere Website zu bestellen. In Zukunft sollen aber weitere Möglichkeiten dazu kommen.
Was sind eure nächsten Meilensteine?
Wir planen natürlich die Weiterentwicklung des Produkts. Es wird eine öffentliche Webschnittstelle kommen. Des Weiteren kommt ein Modul zur externen Steuerung eines Verbindungsaufbaus. Auch
planen wir eine verbesserte Lösung für die Desktopanwendung mit weiteren Hilfestellungen, damit das Produkt noch einfacher wird.
Zum Abschluss: Hast du noch ein paar Tipps für angehende Gründerinnen und Gründer?
Seid mutig und traut euch, euer eigenes Ding zu machen! Es gibt außerdem zahlreiche Förderungsmöglichkeiten für die unterschiedlichsten Themenbereiche zur Finanzierung, gerade in der Anfangszeit.
Und: Konzentriert euch auf einen Business-Plan hinter dem ihr auch steht!
„Der Begriff „Unternehmensberatung“ hat bei vielen einen negativen Touch“, so die Erfahrung von Matthias Dill. Nach dem Motto: „Da kommt einer, der erzählt mir, was ich sowieso schon weiß, bekommt einen Haufen Geld dafür und trägt dafür keine Verantwortung." Dass dem nicht so ist, möchte Dipl.-Ing. Matthias Dill mit seiner Firma Dill-Tech-Solutions GmbH beweisen. Herr Dill ist seit 2022 mit seiner Beratungsfirma selbständig.
Warum der Schritt in die Selbständigkeit?
Mir war es schon immer ein Dorn im Auge, wenn Kollegen oder sogar Vorgesetzte ihr Wissen für sich behalten haben und dadurch Erlerntes verloren geht und Fehler erneut gemacht werden. Nach über 30
Jahren Berufserfahrung bei der Firma Waldrich Coburg, angefangen als Industriemechaniker, dann über Konstruktion, Projektleitung bis hin zum Direktor für Produktion & Service und meinen
letzten Arbeitgebern in Südthüringen, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, andere Firmen zu unterstützen und ihnen zu helfen, Fehler zu vermeiden und keinesfalls den Fehler ein zweites Mal zu
machen. Als externer Dienstleister ist es oft einfacher, auf Probleme in den Firmen hinzuweisen, ohne jemanden persönlich anzugehen und ohne dadurch Fronten zwischen Personen oder Abteilungen
aufzubauen. In den vergangenen Jahren meiner Tätigkeit hatte ich immer viel Freude daran, junge Führungskräfte auszubilden - den sogenannten „Rohdiamanten“- den Feinschliff zu geben. Die
Gründung der Dill Tech Solutions GmbH eröffnet mir nun die Möglichkeit, mein erlerntes Wissen weiterzugeben und es den Firmen zu erleichtern, Schnittstellen übergreifend ihre Prozesse zu
optimieren.
Wie lief Ihr Weg hin zur Selbständigkeit ab?
Getrieben von einer ständig leichten Unzufriedenheit im Beruf wegen - meiner Meinung nach - falscher Managemententscheidungen kam der Gedanke auf, mich selbständig zu machen. Nach vielen
Gesprächen im Familien- und Freundeskreis, aber auch mit langjährigen Begleitern im beruflichen Umfeld, wagte ich den Schritt. Für mich sehr wichtig war, dass meine Frau diesen Gedanken und das
damit verbundene Risiko mitträgt. Eine weitere Unterstützung fand ich in meinem Bruder, der bereits eine GmbH führt und mir immer ein guter Berater ist. Zunächst habe ich mich bei der IHK zum
Thema Selbständigkeit erkundigt und die beiden Webinare für Unternehmensgründung besucht, die ich wärmstens empfehlen kann. Die Fachleute der Industrie- und Handelskammer zu Coburg, der
gesetzlichen Krankenversicherung und der Agentur für Arbeit räumen durch diese Schulung schon im Vorfeld einige Stolpersteine aus dem Weg. Die Vorgehensweise hin zur Selbständigkeit wird viel
klarer. Ein realistischer, lieber etwas konservativer, Businessplan und eine fundierte Marktanalyse haben mich in meinem Vorhaben bestärkt.
Was zeichnet Ihr Unternehmen aus?
Viele Unternehmen sind im Wachstum. Die Umsätze steigen, die Aufgaben werden vielfältiger und komplexer. Gleichzeitig treten viele, von außen bedingte Probleme auf. Lieferkettenengpässe,
steigende Energiekosten, Corona, etc. machen den Firmen das Leben schwer. Die bisherigen Ablaufstrukturen sind als Folge davon nicht mehr zeitgemäß und halten den neuen Anforderungen nicht stand.
Die Prozesse in den Industrie- und auch in den Handwerksbetrieben müssen zudem nachhaltig implementiert werden. Auch sind wir, auf dieser „kleinen Insel“ in Mitteleuropa, dazu verdammt, uns
ständig zu Verbessern um am Weltmarkt konkurrenzfähig zu bleiben.
Hier wird die Dill Tech Solutions GmbH aktiv. Wir unterstützen im Interimsmanagement und führen Projekte in technischen und ablauftechnischen Bereichen durch. Dies reicht vom technischen
Geschäftsführer bis hin zur Prozessoptimierung. Unser zweites Standbein ist, unsere Kunden auf dem Weg zu einer Zertifizierung zu begleiten. Aktuell führen wir mit den einschlägig bekannten
Institutionen Zertifizierungen in den Bereichen Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagement durch. An der TÜV Süd-Akademie habe ich die Zertifikate für DIN EN ISO 9001, 14001 und 50001 erlangt und
damit meine praktische Erfahrung zu diesen Themen untermauert. Weiterhin beraten wir auch zu Themen wie Arbeitssicherheit, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Brandschutz. Was die Themen
Nachhaltigkeit, Datenschutz und Systemintegration angeht, arbeiten wir mit einem Partnerunternehmen eng zusammen.
Wer sind Ihre Kunden und wie erreichen Sie diese?
In unserer Region gibt es viele Schätze zu bergen. Es gibt eine Unmenge klein - und mittelständischer Unternehmen, die sehr vielseitig sind und hochwertige Produkte herstellen. Wir bieten unsere
Dienstleistungen für Industrie- und Handwerksbetriebe an. Die Größe des Unternehmens spielt hierbei keine Rolle. Zu Beginn sind wir vorwiegend im nordbayrischen und südthüringischen Raum
vertreten. Viele potentielle Kunden kennen mich bereits aus dem über Jahrzehnte hinweg aufgebauten Netzwerk. Hier zahlt sich der stets faire Umgang miteinander aus. Ich bin sehr positiv
überrascht, wie viel Unterstützung von alten Bekannten aus dem beruflichen Umfeld kommt. Zusätzlich bedienen wir uns der einschlägigen Plattformen im Netz, um Projekte zu generieren wie z.B. beim
TÜV Süd.
Was ist Ihr Ziel?
Wir wollen unseren Kunden die Angst nehmen, dass Optimierungen, Zertifizierungen und Restrukturierungen viel Aufwand, Geld und Bürokratismus bedeuten. Gerade Themen wie Umwelt und Energie sind
präsenter als je zuvor. Neue Gesetzesgrundlagen stehen vor der Tür und werden im kommenden Jahr europaweit eingeführt. Entsprechende Zertifizierungen werden den Firmen helfen, den steuerlichen
Auflagen zu begegnen.
Welchen Rat haben Sie für angehende Unternehmer:innen?
Vertrauen Sie auf das, was Sie können! Bei Rückschlägen nicht gleich verzagen, sondern weitermachen. Auch wenn viele fachlich neue Dinge auf einen einströmen (Akquise, Angebote und Rechnungen
schreiben etc.) muss „selbständig“ nicht „selbst und ständig“ heißen. Und (besonders wichtig): Hilfe annehmen ist sinnvoll und erlaubt! Ein Tipp zu guter Letzt: Unbedingt die Liquidität im Auge
behalten! Das Startkapital ist manchmal schneller verbraucht als einem lieb ist.
Eine Freie Werkstatt, ohne Markenbindung und ohne Verkauf von neuer "Ware". In der Kfz.-Branche weit verbreitet! Im Fahrrad-Bereich ist das jedoch eine Ausnahme. Heutzutage ist in aller Regel ein Handel an die Werkstatt gekoppelt. Viele Werkstätten nehmen deshalb - auch auf Grund der hohen Nachfrage der letzten Jahre - nur noch "eigene" Räder zur Reparatur an. Insbesondere mit Fahrrädern aus dem Online-Handel sucht man Vielerorts vergebens nach einem Zweirad-Mechaniker. Diese Marktlücke erkannte ein Coburger Gründer nun als Chance.
Herr Axmann, Sie haben Ihr Unternehmen Finest Bicycle Service im letzten Jahr gegründet. Wie kamen Sie zu der Idee eines Reparaturservice für Fahrräder und woher kommt Ihre Expertise in
dem Bereich?
Im ersten Jahr der Corona Pandemie war es schwer eine Fahrradwerkstatt zu finden. Die meisten nahmen nur noch Räder zur Reparatur an, die bei Ihnen gekauft wurden, was heute oft immer noch der
Fall ist. Ist ein Kunde aus einer anderen Stadt nach Coburg gezogen, oder hat er sein Rad im Internet gekauft, war und ist es für diesen fast unmöglich eine gute Werkstatt zu finden. Diese
Marktlücke wollte ich mir zu Nutze machen. Für mich war es nicht nachvollziehbar, wieso Händler so mit Kunden umgehen. Vor etlichen Jahren habe ich bereits als Zweiradmechaniker gearbeitet, bin
dann aber wieder in die Industrie zurückgekehrt, da ich eine Ausbildung als Industriekaufmann habe. In meiner Freizeit habe ich jedoch immer weiter geschraubt und bin so immer am Stand der
Technik geblieben. Zudem haben sich meine Fähigkeiten und Kenntnisse durch diverse private Oldtimerprojekte noch erweitert. Vor der Eröffnung habe ich dann noch eine Prüfung bei der
Handwerkskammer abgelegt, um meine Eignung nachzuweisen.
Wie verlief die zurückliegende Gründungsphase für Sie? Was war die bisher größte Herausforderung bei Ihrer Gründung? Wie konnten Sie diese meistern?
Relativ problemlos. Die Bürokratie lernt man mit der Zeit kennen. Man lernt sie zwar nicht lieben, aber man muss im gewissen Umfang damit umgehen. Am Anfang muss man Großhändler oft noch
überzeugen, da das Konzept Fahrradwerkstatt nicht so verbreitet ist. Aber dies gelang mit Ruhe und Beharrlichkeit. Diese beiden Attribute sind für mich bei einer Gründung mit am wichtigsten! Die
größte Herausforderung, war eigentlich nur eine Kopfsache. Wenn man aus einem sicheren Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit wechselt, ist dies am Anfang schon komisch, wenn man weiß,
am Monatsende ist nicht automatisch das Geld auf dem Konto. Aber es ist schön, wenn man am Feierabend sieht, was man geleistet hat und wie man sein Geld verdient. Die Anerkennung und das Lob
meiner Kunden, macht dann natürlich auch vieles einfacher.
Sie wollten zunächst im Nebenerwerb gründen und konnten/wollten sich dann aber schneller als geplant dem Vollerwerb widmen. Wurden Sie von der Resonanz überrascht? Warum wollten Sie erst
den Nebenerwerb und worin liegt aus Ihrer Sicht der Vorteil dieser Alternative?
Ich habe erst im Nebenerwerb angefangen, da ich nicht sicher war, wie ein reines Radwerkstatt-Konzept ohne Radverkauf in Coburg angenommen wird. Im KFZ-Bereich ist dies ja schon Standard. Im
Fahrrad-Bereich jedoch noch eine Ausnahme. Meist ist ja auch ein Handel an die Werkstatt angeschlossen. Dies wollte ich aber bewusst nicht machen. Die Nachfrage nach Reparaturen hat mich dann
doch überrascht. Der Vorteil eines Nebenerwerbs ist ganz klar die Absicherung. Vor allem in Hinblick auf die Kranken- und Rentenversicherung. Dies sind für den Selbstständigen schon ziemliche
Kostenblöcke. Allerdings, ließen sich Aufgrund der Nachfrage die beiden Jobs zeitlich nicht mehr miteinander vereinbaren, weshalb ich mich dann für den Beruf entschieden habe, der mehr Spaß
macht. Somit bin ich in den Vollerwerb als Existenzgründer eingestiegen.
Was genau ist Kern Ihres Konzeptes und wer sind Ihre Kunden? Wie unterschieden sich Ihre Leistungen von den anderem am Markt?
Ich bin eine freie und markenoffene Fahrradwerkstatt für alle Räder. Ob mit oder ohne E-Motor spielt bei mir keine Rolle. Zudem bin ich bereits Bosch, Radon-Bikes, Sushi-Bikes, Jobrad und
Fahrrad.de Service Partner. D.h. hier stehe ich durch engen Kontakt mit den Herstellern den Kunden mit aktuellem Fachwissen und Service zur Verfügung. So muss ein Kunde mit einem Bosch E-Bike
z.B. nicht mehr in seine Markenwerkstatt, sondern kann im Service- oder Garantiefall auch meine Dienste in Anspruch nehmen. Durch meine Ungebundenheit, kann ich den Kunden einen breiteren Service
anbieten, da ich z.B. auch defekte Teile durch bessere ersetzen kann. Zudem kann ich dies den Kunden zu einem besseren Preis-/Leistungsverhältnis anbieten. Hier ist es ähnlich, dem Verhältnis KfZ
Vertragswerkstatt / Freie Werkstatt. Zu meinen Kunden zählt die komplette Bandbreite an Radfahrern. Von alten Stadträdern über E-Bikes bis zu Lastenradfahrern ist alles vertreten. Zudem biete ich
einen Aufbauservice für im Internet gekaufte Räder an. Dies ist aktuell im Landkreis Coburg einzigartig.
Nicht einmal 2 Jahre alt, eine Frage zur Zukunft. Was sind die kommenden Meilensteine und wo will der Finest Bicycle Service hin?
Zunächst will ich mich einmal am Markt etablieren und die Werkstatt auf ein solides Fundament stellen. Sollte die Nachfrage weiter steigen, sind Erweiterungen natürlich nicht ausgeschlossen. Dies
werde ich jedoch sehr behutsam angehen, damit ich bei einem Wachstum auch meinen eigenen Qualitätsmaßstäben treu bleiben kann. Weitere Ideen habe ich natürlich im Kopf, aber alles zu seiner Zeit.
Angestelltenverhältnis und Unternehmertum. Kennen Sie beides? Was sind die Unterschiede?
Ich war 24 Jahre in einem Angestelltenverhältnis, bevor ich mich nun in die Selbstständigkeit gewagt habe. Da ich in dieser Zeit unter anderem auch als Abteilungsleiter tätig war, wusste ich
bereits, was es heißt einen gewissen Weitblick zu haben, den man auch als Unternehmen benötigt. In einem Angestelltenverhältnis hat man natürlich immer eine gewisse Absicherung. Um diese muss man
sich als Selbstständiger selbst kümmern. Auch ist man als Einzelunternehmer am Ende für alles zuständig. Von der Buchhaltung, über die Auftragsannahme bis hin zur Reparatur. Jedoch ist es gerade
diese Bandbreite an Aufgaben, die das Dasein als Selbstständiger auch schön und abwechslungsreich machen.
Zudem kann man frei entscheiden, wie und wann man etwas machen will.
Was braucht ein erfolgreicher Gründer nach Ihrer bisherigen Erfahrung und was würden Sie anderen empfehlen/was würden Sie heute anders machen?
Auf jeden Fall Durchhaltevermögen und Flexibilität. Man muss sich immer wieder dem Markt anpassen um auf Veränderungen zu reagieren. Die Schwierigkeiten im letzten Jahr, was die Lieferketten
angeht, machten natürlich auch die Teilebeschaffung schwierig. Hier muss man immer wieder kreativ sein, damit die Räder der Kunden laufen. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, sich als Handwerker auch
mit kaufmännischen Themen auszukennen. Hier spielt mir natürlich meine Berufserfahrung in die Hände. Für andere Gründer kann dies schnell zur Herausforderung werden. Ich würde nichts anders
machen. Das Meiste lernt man eben doch erst dadurch, dass man es tut. Auch kleine Rückschläge dürfen einen nicht entmutigen, sondern man muss dies immer wieder als Herausforderung und
Reifeprozess sehen. Aufgeben ist ja auch keine Lösung. Wenn etwas nicht funktioniert, muss man es eben anders machen.
Ein guter Kaffee braucht Zeit! Diese Zeit gibt Yvonne Stüpfert den rohen Bohnen, wenn sie bei ihr in der Manufaktur in Sonnefeld geröstet werden. Viel Zeit und vor allem niedrige Temperaturen braucht es, damit aus dem natürlichen Rohstoff ein aromatisches und
bekömmliches Produkt wird. In der kleinen Manufaktur im Coburger Land werden die Kaffeemischungen komplett in Handarbeit hergestellt. Das Sortiment bietet für alle Zubereitungsarten den passenden
Kaffee. Warum sich Yvonne Stüpfert dazu entschieden hat Rohkaffee in die Genussregion Oberfranken zu holen und was es alles braucht um eine Rösterei zu betreiben, berichtet sie im
Interview.
Bier, Wein, Klöße, dass alles kennt man aus Oberfranken. Wie kommt man aber darauf hier selbst Kaffee zu rösten?
Ganz einfach: Damit es hier mal einen gescheiten Kaffee gibt (lacht)! Aber Spaß bei Seite. Im Ladengeschäft meiner Eltern hatten wir früher einen regionalen Kaffee aus einer kleinen Rösterei ganz
in der Nähe. Die hat aber irgendwann die Produktion eingestellt. Da haben wir zunächst mit dem Gedanken gespielt diese zu übernehmen. Das hat aber nicht geklappt und dann war der Entschluss
schnell gefasst: Wir machen das selbst und zwar von Anfang an und dann auch gleich richtig!
Was muss man können um eine Rösterei zu betreiben und wie ist die Gründung abgelaufen?
Bereits 2018 haben wir gestartet und hatten dabei dann erst mal richtig Pech! Beim Umbau ging so einiges schief! Deshalb mussten wir ein Jahr später noch mal neu beginnen. Zu diesem Zeitpunkt
hatte ich dann bereits meinen Zertifikatslehrgang zum Rösten von Spezialitätenkaffee bei der IHK absolviert. Zulassungsbeschränkungen bei der Eröffnung einer Rösterei gibt es an sich nicht, aber
eine Ausbildung, wie dieser Lehrgang, ist schon sehr hilfreich um zu verstehen was beim Rösten eigentlich passiert und wie man es richtig macht. Gegründet hat ursprünglich mein Bruder, ich habe
aber von Anfang an den Betrieb aufgebaut. 2021 habe ich ihm dann die Firma abgekauft. Jetzt ist die Rösterei in der ehemaligen Werkstatt meines Vaters fertig und von der früheren Nutzung ist
nichts mehr erkennen. In der kleinen Manufaktur steckt richtig viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt wie ich meine.
Woher kommt die Leidenschaft zum Kaffee?
Die hat sich tatsächlich erst mit der Zeit entwickelt. Am Anfang war da ja nur eine Idee. Nämlich die Idee, dass ein Kaffee dem man mehr Zeit zum Rösten gibt, auch mehr Aroma hat und er viel
bekömmlicher wird. So hab ich mir dann nach und nach das Wissen angeeignet und mich immer mehr und intensiver mit dem Produkt Kaffee beschäftigt. Verschiedene Kaffee Sorten kann man mischen wie
man möchte, so dass immer etwas Neues entsteht. Mal nussig, mal herb, mal süß oder fruchtig. Kaffee lässt sich aber auch in anderen Produkten verarbeiten, sowohl das Pulver als auch der gebrühte
Kaffee. Cocktails, Kuchen, Likör, da ist so viel Leckeres möglich und das fasziniert mich, reizt und inspiriert mich.
Ist die Kaffeemanufaktur deine Vollzeitbeschäftigung?
Ja, seit 2021. Ich habe mich bewusst dafür entschieden meine ganze Zeit und Energie in dieses Herzensprojekt zu stecken. Anders wären die Aufbauarbeiten, für eine wirtschaftlich funktionierende
Manufaktur wie ich sie mir vorstelle, nicht machbar.
Bringt das Produkt Kaffee besondere Herausforderungen mit sich?
Durchaus. Das beginnt schon mit der Steuer. Deutschland ist das einzige Land, welches eine Kaffeesteuer erhebt. Die Abwicklung erfolgt, wie beispielsweise beim Bier, über den ZOLL. Aktuell sind
das übrigens 2,19 € pro Kilogramm gerösteten Kaffee! Die Abrechnung der Steuerschuld, die Vorgaben und Regularien hierfür sind schon recht aufwendig. Das geht soweit, dass genau festgelegt werden
muss in welchem Bereich der Manufaktur der Rohkaffee und in welchem der geröstete stehen darf. Die „Steuerbereiche“ müssen hierfür dann auch sichtbar voneinander abgegrenzt werden. Wir haben das
mit unterschiedlichen Bodenbelägen gelöst, alternativ hätten wir tatsächlich eine Linie ziehen müssen. Sobald aber einmal alles abgestimmt und geregelt ist läuft das. Leider muss man jedoch mit
der Steuer in Vorleistung gehen. Sprich: ich zahle die Kaffeesteuer auf gerösteten Kaffee bevor ich überhaupt selbst Einnahmen erzielt habe. Da es sich bei der Kaffeeherstellung um ein
Lebensmittel handelt gibt es natürlich auch verschiedene Vorgaben im Umgang damit und bei der Einhaltung der Hygienebestimmungen. Das ist für mich aber selbstverständlich und als Trockenprodukt
ist der Kaffee auch nicht so sensibel zu behandeln wie andere Lebensmittel. Anspruchsvoller wird es aber wieder, wenn man bei den großen Lebensmitteleinzelhändlern gelistet werden möchte. Hierfür
gibt es jährliche Zertifizierungsprozesse und Gütesiegel wofür dann eventuell noch weitere Bestimmungen einzuhalten und Konzepte vorzuweisen sind. Damit man sein Produkt im stationären Handel
verkaufen kann, braucht es darüber hinaus auch einen EAN Code (Anm. d. Red.: European Article Number), welcher bestellt und auch bezahlt werden muss. Als letztes möchte ich noch vom
Verpackungsgesetz berichten. Auch als kleines Unternehmen muss man sich am dualen System beteiligen, sich vorab registrieren und dann die Verpackungsmengen anmelden (und bezahlen), welche man an
Verbraucher abgibt.
Das waren jetzt nur ein paar Themen die herausfordernd waren und nach wie vor sind. Dafür gibt es bei der Gründung aber keine Checkliste, so dass ich das von vornherein alles gewusst hätte.
Vielmehr wächst man dann im laufenden Betrieb mit seinen Aufgaben und über Bio oder Fairtrade Siegel, Markenschutz und Produktkennzeichnung habe ich jetzt noch gar nichts gesagt (lacht).
Die Welt ist aktuell ja leider nicht arm an Krisen. Bist du hiervon auch in irgendeiner Weise betroffen?
Ich weis jetzt gar nicht genau welcher dieser Krisen es geschuldet ist, aber aktuell ist der Preis für Rohkaffee um 150 % gestiegen. Außerdem braucht es zum Rösten logischerweise Hitze. Diese
wird bei mir mit Gas produziert. Glücklicherweise habe ich aktuell einen vollen Tank und der Verbrauch hält sich in Grenzen, aber irgendwann muss ich auch wieder nachbestellen und dann wird sich
zeigen wie sich die Preise bis dahin entwickelt haben. Ungewissheit gibt es auch in der Gastronomie. Hier sind viele Kunden mit Bestellungen noch sehr zurückhaltend, da ja niemand weis ob uns
nicht doch wieder ein erneuter „Corona-Winter“ droht!
Wo bekommst du deinen Kaffee her und wie viele Sorten hast du im Angebot?
Der gesamte Kaffee-Handel in Deutschland läuft im Endeffekt über drei Kontore in Hamburg. Diese habe ich besucht und mich im Anschluss für einen entschieden. Aktuell habe ich zwölf Grundsorten
und produziere ca. 17 verschiedene eigene Mischungen. Die neuesten Kreationen sind der „Dark & Dirty“ und ein Weihnachtskaffee. Alle Sorten gibt es übrigens auch im neuen Online-Shop, welcher
seit zwei Monaten online ist. Aber es kommen auch laufend neue Sorten hinzu und auch individuelle Mischungen für die Gastronomie oder Firmenkunden sind jederzeit möglich.
Gibt es weitere Pläne für die Zukunft?
Ganz viele (lacht), aber einer nach dem anderen! Zunächst wird es zwei eigene Produktlinien geben, welche das Sortiment verbreitern. Dies werden eigene Amarettini und Kaffeekugeln sein. Außerdem
gibt es in der Manufaktur einen kleinen Veranstaltungsbereich in dem es Barista-Seminare geben wird. Darüber hinaus steht für 2023 eine Erweiterung der Lagerkapazitäten an und auch an einen
kleinen gastronomischen Betrieb im Außenbereich habe ich schon gedacht. Last but not least wäre mein Traum eine „Kaffeemaschine auf einem amerikanischen fahrbaren Untersatz“ (grinst). Ich werde
sehen was die Zeit, das eigene Budget und die Marktlage noch möglich machen werden. So schnell gehen mir die Ideen und auch Visionen jedoch nicht aus.
Hast du Tipps für andere Gründer, welche ihre Leidenschaft oder Hobby im Bereich Lebens- oder Genussmittel zum Beruf machen wollen?
Informiert euch, eignet euch möglichst viel Wissen selbst an und bringt eine gute Ausdauer mit!
„Einen surfenden Jäger, der Bier braut und eine Schafherde hat! Hast du so jemanden schon mal gesehen?“ Diese Kombination findet man bei der Wachtelbräu in Gossenberg, in der Person des Brauers Moritz Seiler. 2021 hat sich der gelernte Physiotherapeut seinen Traum einer eigenen Brauerei verwirklicht und damit sein Hobby professionalisiert. Viele Coburger kennen sein Bier bereits, denn das gibt es exklusiv im Goldenen Hirsch in der Judengasse. Im Interview spricht der Brauer über Authentizität und Regionalität sowie die „Ferz“, die ihm so im Kopf rumschwirren. Ein echter Franke, mit einer großen Leidenschaft zum Gerstensaft.
Moritz, du hast eine Ausbildung und ein Studium zum Physiotherapeuten absolviert. Was hat dich dazu bewogen jetzt eine Brauerei zu gründen und dich als Bierbrauer selbstständig zu machen?
Das Brauen habe ich im Alter von 19 Jahren mit einem 20 Liter Ein-Weck-Topf in der Waschküche meiner Mutter begonnen. Von ihr bekam ich auch das Buch „Gutes Bier selbst brauen.“ Darin blättere
ich heute noch gerne und nutze daraus Rezepte. Aus dem Hobby wurde dann eine richtige Leidenschaft und egal wo ich beruflich auch war, mein Equipment zum Hobby-Brauen zog immer mit mir umher! Aus
den 20 Litern wurde dann zunächst eine Kapazität von 100 Litern. Irgendwann kam ich zurück nach Franken, traf auf meine heutige Frau und entschied mir hier etwas aufzubauen. Wir zogen in das Haus
in Gossenberg, wo wir heute wohnen und ich auch braue. Direkt an das Haus angebunden, gab es einen alten Kuhstall. Der war recht schnell ein „Grümbelraum“! Eines Tages habe ich beschlossen: jetzt
fliegt alles raus und ich mache daraus eine Mini-Brauerei. Das hat dann ein Jahr gedauert. Alles in Eigenarbeit zusammen mit Freunden und der Familie. Wir haben nicht nur gerade Wände geschaffen
(gar nicht so einfach in einem Jahrhunderte alten Kuhstall die Wände zu fließen), sondern auch viele Teile der Brauanlage sind Marke Eigenbau. Ich braue in einem früheren Milchtank, der Boden des
Läuterbottichs ist selbst geschweißt und mein Braupaddel aus Holz ist in Handarbeit hergestellt. Aus den 100 Liter sind mittlerweile 300 Liter Braukapazität geworden. Ein erster 500 Liter
Lagertank steht bereits neben der Anlage und drei weitere sind schon im Zwischenlager und warten noch auf den Einbau. Das Brauen ist für mich aber weiterhin nur ein Hobby und ein Nebenerwerb,
denn die Physiotherapie ist ein Teil von mir, welchen ich nicht aufgeben möchte.
Was qualifiziert dich als Bierbrauer zu arbeiten? Braucht es eine Ausbildung oder macht es die langjährige Erfahrung?
Eine Ausbildung zum Brauer habe ich ja nicht gemacht. Das empfinde ich aber nicht als Nachteil, denn ich gehe mit Leidenschaft an die Sache ran. Das „Erlernen“ war bei mir daher eher ein
„learning by doing“. Wenn ich eine Idee habe, versuche ich diese umzusetzen. Falls es nicht klappt, dann habe ich daraus gelernt. Früher gab es auf den Dörfern überall Brauhäuser. Auch da waren
ja in der Regel keine Brauer tätig, sondern die Dorf-Brauhäuser entstanden aus der Not heraus, da die Landbevölkerung nach der Arbeit etwas zu trinken wollte. Da gab es sicherlich auch viele
„Brauexperimente“. Heute gibt es mittlerweile (wieder) viele Fachfremde, welche ins Brauen „rein schmecken“ und das schafft Vielfalt und Geschmacksindividualität. Bier hat einfach Tradition und
bei der versuche ich zu helfen sie aufrecht zu erhalten.
Du hast schon in verschiedenen Regionen und Ländern gearbeitet. Was hat dich zurück nach Franken gezogen? Wo schmeckt das Bier am besten?
Ich habe tatsächlich versucht meine Heimat zu verlassen, denn man muss ja mal was von der Welt gesehen haben! Bei mir hat das aber nicht gefruchtet (lacht). Ich bin einfach Franke und deshalb
musste ich auch wieder hierher zurück. In der Schweiz war es beispielweise wirklich sehr schön und ich habe viele Freunde dort, aber es ist halt nicht Franken!
Die Frage, wo das Bier am besten schmeckt, lässt sich nicht so einfach beantworten. Natürlich trinke ich sehr gerne fränkische Biere, aber wenn ich beispielsweise nach Pilsen fahre, werde ich
dort ein original Pilsener trinken. („Wenn’s gut schmeckt – sorry!“) In München hingegen trinke ich ein Weißbier und so weiter. Bier ist eine regionale Sache, denn die Zutaten sind überall
anders. Das fängt schon beim Wasser an, denn Wasser ist nicht gleich Wasser. Jede Quelle hat andere Inhaltsstoffe und das hat, beim handwerklichen Brauen, auch eine Auswirkung auf das Ergebnis.
Es gibt eine solche regionale Vielfalt, sodass man nicht einfach alle Biere miteinander vergleichen kann.
Du legst Wert auf den regionalen Bezug der Zutaten für dein Bier. Warum?
Die Flaschen, welche ich verwende, kommen aus Schleusingen, das Malz und die Hefe aus Bamberg, das Wasser aus Coburg und der Hopfen zumindest aus Deutschland. Perspektivisch aber gerne auch aus
Franken (zumindest zum veredeln). Mein Anspruch ist es ein authentisches, fränkisches Produkt herzustellen und das geht eben nur mit Regionalität.
Wie kam es zum Namen Wachtelbräu?
Meine Frau hatte die Idee für die Namensgebung. Wir hatten mal ein paar Wachteln und sie meinte, dass Wachteln klein und edel sind, so wie meine Brauerei (lacht)! Und so entstand die Wachtelbräu.
Wie sieht der Alltag eines selbstständigen Bierbrauers aus?
Aktuell braue ich nur ungefähr einmal im Monat. Da stehe ich so um 6:30 Uhr auf und lasse das Wasser ein. Das muss dann erstmal ca. eine Stunde aufheizen. Danach geht es ans einmaischen und
rasten. Gegen Vormittag oder Mittag wird geläutert. Anschließend wird die Würze gekocht und der Hopfen kommt dazu. Das folgende Ausschlagen mache ich per Hand. Mein Schwiegervater hat mir dafür
ein Braupaddel aus Holz selber gebaut. Das ist mein „Fitnessstudio“! Für das Umpumpen habe ich aber eine elektrische Pumpe, das gebe ich zu. Alle anderen Schritte sind reinste Handarbeit. Jeden
Tropfen Bier hatte ich mal in der Hand, das ist mir wichtig, um ein authentisches Produkt herzustellen. Gegen 16 Uhr ist das Brauen selbst dann abgeschlossen. Allerdings geht es dann noch ans
Sauber machen. Ein großer Teil der Arbeit beim Brauen ist das Putzen, denn Bier ist ein sehr leicht angreifbares Lebensmittel. Hygiene spielt deshalb eine große Rolle. Sollte das Bier nämlich
kippen, wird es ungenießbar und lässt sich nicht verkaufen. Dann wäre ein ganzer Arbeitstag umsonst gewesen.
Kannst du kurz das Angebot der Wachtelbräu vorstellen? Wo kann man dein Bier kaufen?
Kellerbier braue ich immer, das ist Standard. Dazu kommen noch saisonale Angebote und Specials. Beispielsweise hatte ich im vergangenen Jahr ein Stout Bier zum Saint Patrick’s Day (ein fränkisch
gebrautes Stout ist einfach mega cool, das gibt es nächstes Jahr in jedem Fall wieder), einen Maibock (hell, lieblich, die Beste Art den Frühling zu begrüßen) und in der dunklen Jahreszeit auch
einen dunklen Bock angeboten. Aber auch ein Weißbier braue ich immer mal wieder (wie ich lustig bin - übrigens nach wie vor nach dem gleichen Rezept wie zu Beginn mein allererstes Bier). Ich habe
immer wieder „Ferz“ (Ideen), die ich dann ausprobiere. Dafür müssen dann meine „Versuchskaninchen“ aus Familie und Freunden herhalten. Die probieren und geben mir Feedback. Wenn das Bier taugt,
darf es unters Volk und wenn nicht, dann hat mich mal wieder ein Versuch etwas klüger gemacht.
Ausgeschenkt wird mein Bier aktuell exklusiv im Gasthof zum Goldenen Hirsch in Coburg. In einem Geschäft wird es nicht verkauft. Ich habe aber Stammkunden, die rufen mich an und bestellen im
Voraus, wenn sie was brauchen. Durch private Feiern und den Gasthaus-Ausschank werden Leute durchs probieren auf mein Bier aufmerksam und so kommen immer wieder auch neue Kunden hinzu. Bei Bier
ist Mund-zu-Mund Propaganda wirklich die beste Werbung und eine größere Menge würde ich derzeit auch gar nicht schaffen.
Du sprichst immer wieder von deinen „Ferz“. Was sind das denn für kreative Einfälle? Welche Kreation ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Selbstverständlich schaue ich, was andere machen, und probiere auch mal exotische Biere. So hatte ich kürzlich ein hawaiianisches Bier, welches mich begeistert hat. Das habe ich versucht selbst
zu interpretieren und heraus kommt die „Itz-Welle“, ein fränkisches Bier mit Hawaii-Flair. Während meiner Zeit in der Schweiz habe ich einmal mit Hanf gebraut. Als Bier dürfte man das bei uns
nicht bezeichnen, da es nicht dem Reinheitsgebot entsprach. Jetzt wo ich drüber nachdenke, sollte ich vielleicht mal prüfen, ob es einen Weg gibt, das bei uns auch herzustellen, denn das war
nämlich eine erfolgreiche und ziemlich leckere Kreation.
Was war für dich die größte Schwierigkeit beim Gründen?
So wirkliche Schwierigkeiten hatte ich eigentlich nicht. Natürlich gibt es bestimmte Auflagen, die man erfüllen muss und die Amtsgänge sind manchmal etwas zäh. Die Anmeldung beim Zoll
funktionierte aber beispielsweise problemfrei. So waren es dann auch eher die Renovierungsarbeiten im eigenen Stall, welche die Probleme machten. Da gab es durchaus kritische Blicke und in meinem
Bekanntenkreis sagte man mir nicht nur einmal, dass ich das Ganze doch lieber bleiben lassen soll.
Wie sehen deine Pläne für die Wachtelbräu aus? Möchtest du wachsen? Soll Personal eingestellt werden? Soll das Angebot vergrößert werden?
Es gibt immer „Ferz“, die man hat. Erstmal möchte ich aber bei einer Kapazität von 300 Litern bleiben. Ein guter Braufreund sagte mir kürzlich: „So wie du dich anhörst, bleibt es nicht dabei!“
Selbstverständlich gibt es den Wunsch sich immer weiter zu professionalisieren. Zeitgleich habe ich aber großen Respekt vor weiteren Investitionen und der Ungewissheit, ob sich diese dann auch
bezahlt machen werden. Jetzt bin ich erstmal froh, dass sich die Brauerei in der heutigen Version selbst trägt. Deshalb wird es Erweiterungen nur nach und nach und im kleinen Maßstab geben. Den
Traum einer kleinen „Heckenwirtschaft“ neben der Brauerei habe ich aber schon.
„Liebe, was du tust, und sei offen für Neues“, das ist ein Leitsatz von Annika Welzig. Sie hat sich als Ergotherapeutin im Gründerzentrum in Rödental selbstständig gemacht. Die Praxis
besteht aus vier großen Therapieräumen inklusive Werkstatt. Die zu betreuenden Personen können sich auf vielfältige Angebote, Geräte und Materialien - individuell abgestimmt -
freuen.
Kannst du kurz denjenigen, welche mit Ergotherapie nichts anfangen können, erklären, was ihr macht? Wo liegt der Unterschied zur Physiotherapie?
Die Ergotherapie ist sehr alltagsorientiert. Ziel ist immer eine größtmögliche Selbstständigkeit im Alltag zu erreichen. Das trifft sowohl auf Kinder als auch auf Erwachsene zu. In der
Physiotherapie geht es eher um den funktionellen Bereich, also das Skelett und die Muskulatur. Das Tätigkeitsfeld der Ergotherapie umfasst die Bereiche Neurologie, Orthopädie, Psychiatrie,
Pädiatrie und Gerontologie. Wir decken also alle Altersklassen mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern und Symptomen ab. So ist unsere Arbeit sehr vielseitig. Es geht um Wiedereingliederung
ins Berufsleben nach einem Unfall/Schlaganfall oder anderen Erkrankungen, genauso wie um die Alltagsbewältigung mit beispielsweise Burnout/Depression etc. Wir bieten auch Hirnleistungstraining an
und fördern Kinder mit körperlichen oder geistigen Entwicklungsstörungen. Oberstes Ziel ist es immer eine größtmögliche Selbstständigkeit im Alltag zu erwirken unter Berücksichtigung der eigenen
Ressourcen und Fähigkeiten. Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist auch immer wieder eine Überprüfung der festgesetzten Ziele. Wir bleiben mit den Betreuungseinrichtungen/Eltern in
ständigem Austausch, da das Umfeld/die Angehörigen einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung bzw. die Genesung hat/haben.
Der Ort der Gründung steckt bereits im Namen deiner Firma. Wie bist du hier gelandet und wie passt eine Ergotherapie-Praxis in ein Areal, wo überwiegend digitale Startups angesiedelt sind?
Durch persönliche Kontakte bekam ich die Möglichkeit, die Räumlichkeiten auf dem ehemaligen Goebel Gelände zu besichtigen. Direkt mit dem Eigentümer, mit Wolfgang Schulze, konnte ich meine
individuellen Vorstellungen einer möglichen Praxis besprechen. Da ich positive Rückmeldungen auf meine Ideen erhielt, entschied ich mich schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen.
Die Familie Schulze hat mich bei der Realisierung der Praxis sehr unterstützt. Ich wurde in die Planung bzw. Gestaltung der Räume mit einbezogen, was für mich ein großer Vorteil war. Die Räume
befanden sich damals noch im Rohbau und so bekam ich die Möglichkeit vom Boden bis zur Beleuchtung mitzuentscheiden. Der Standort im Gründerzentrum ermöglichte es mir direkt verschiedene Kontakte
zu knüpfen, welche ich sodann auch gleich in der Startphase nutzen konnte. Egal ob Logo, Flyer, Beklebungen oder Elektroinstallationen, für alles gab es gleich Experten nebenan. Die
Gesundheitsbranche im Allgemeinen ist in Sachen Digitalisierung ja leider immer noch ziemlich hinterher, wir faxen ja noch (lacht). Doch ich wollte dennoch ein digitales Büro und eine moderne
Arbeitswelt schaffen und auch hierfür habe ich hier schnell einen Partner gefunden. Ich persönlich konnte also bereits mehrfach von dem Standort profitieren, um aber noch einmal auf die Frage
einzugehen, wie die Praxis zum Startup-Umfeld passt: Ergotherapie wird immer gebraucht, wir behandeln Menschen aus allen Altersklassen und allen Branchen und somit passt eine junge und moderne
Praxis ebenso gut zu dem Gelände, wie jede andere Neugründung.
Wie kam es, dass du deine eigene Praxis eröffnet hast? Hattest du den Wunsch nach einer Selbstständigkeit bereits nach der Ausbildung zur Ergotherapeutin oder kam das erst mit der Berufserfahrung?
Eine eigene Praxis zu eröffnen hatte ich eigentlich nie vor. Die Ausbildung zur Ergotherapeutin war meine erste Lehre. Danach habe ich viel erlebt. Ich war im Ausland und habe nicht nur als
Ergotherapeutin gearbeitet. Beispielsweise habe ich nach einer längeren Beschäftigung in einem Klinikum umgeschult zur Versicherungs- und Finanzanlagenfachfrau, was ja ein kompletter
Branchenwechsel für mich war. Irgendwann trieb es mich dann aber zurück ins Gesundheitswesen. Ausschlaggebend in meinen ursprünglichen Beruf zurückzukehren war meine spätere Chefin in einer
Praxis für Ergotherapie. Sie wurde zu einer Art Mentorin für mich und hat das Feuer für meinen Beruf der Ergotherapeutin neu entfacht. Ich lernte neue Ansätze, neue Methoden und merkte, dass es
doch auch „anders“ geht und die Leidenschaft kam zurück. Als für die Praxis die Nachfolgefrage anstand, war ich dann das erste Mal mit der Überlegung Selbstständigkeit konfrontiert, doch ich
fühlte mich irgendwie noch nicht bereit dafür und so orientierte ich mich zunächst neu. Deshalb ging es nach Coburg. Hier erhielt ich gute Beschäftigungsangebote doch gleichzeitig fügten sich
auch verschiedene Entwicklungen aneinander, sodass daraus dann die eigene Praxiseröffnung resultierte.
Du bist gerade noch im Aufbau deines Unternehmens. Mit welchen Schwierigkeiten hast du zu kämpfen (gehabt) und was sind die ersten Erfolge?
Es ist für mich aktuell eine Herausforderung, das große Ganze im Blick zu haben, also die Praxis in ihrer Gesamtheit. Wobei wir langsam Routine bekommen und „ankommen“. Natürlich geht es in
erster Linie um die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten und darum Behandlungserfolge zu erzielen. Als Unternehmerin muss ich mich aber auch um meine Beschäftigten, um die Büro-Organisation
und um alles kümmern, was auch bei allen anderen Unternehmerinnen und Unternehmern zum Arbeitsalltag gehört. Marketing, Buchhaltung und das Ganze verbunden mit einer Prise Bürokratie, welche es
speziell im Gesundheitswesen gibt (lacht). Einerseits bin ich ja selbstständig, andererseits bin ich feste Kooperationen eingegangen. Die besondere Herausforderung liegt darin, dass es hierbei
jeweils unterschiedliche Anforderungen gibt. Eine Entbürokratisierung wäre wirklich schön, ist aber vermutlich Wunschdenken. Meine ersten Erfolge sind definitiv genau diese Kooperationen, das
gibt mir schon Sicherheit. Außerdem ist mein Team ein Riesenerfolg. Wir haben bereits zusammengearbeitet und können uns aufeinander verlassen, was Gold wert ist.
Wie sieht deine Vision aus? Wo siehst du dich in fünf Jahren und wie wird da vielleicht deine Praxis aussehen?
Aktuell sind wir zu dritt. Zwei Therapeutinnen und eine Bürounterstützung. Nächstes Jahr wird eine weitere Kollegin, welche ich bereits aus meiner Zeit in Bamberg kenne, mit in mein Team kommen.
Der Plan für die nächsten Jahre sieht vor, dass wir irgendwann insgesamt vier Therapeutinnen oder Therapeuten in Vollzeit in der Praxis sind. Ich bin allgemein offen für Neues und kann mir auch
ergänzende Angebote in meinen Räumlichkeiten vorstellen. Ich hab mir in der Vergangenheit ein sehr gutes Netzwerk in der Ergotherapie mit vielen Ressourcen aufgebaut. Mal schauen also, was da
noch so kommt. Zunächst werde ich einer anderen Gründerin, welche sich als psychologischer Coach selbstständig macht, eine Praxismitbenutzung ermöglichen.
Vielleicht ist es noch etwas früh, da du ja gerade selbst erst gegründet hast, aber hast du eine Empfehlung an andere Therapeuten (Ergo, Physio, Logo, ...), wann der richtige Zeitpunkt für eine Gründung gekommen ist?
Das spürst du, wenn’s soweit ist!
Musstest du auch schon Lehrgeld zahlen? Kannst du anderen Tipps geben, welche Fehler sich in der Gründungsphase vermeiden lassen?
Fehler sind für mich nichts negatives, denn sie sind notwendig, um daraus zu lernen. Ich selber bereue keine meiner Entscheidungen oder beruflichen Stationen. Aus allen konnte ich bisher immer etwas Gutes mitnehmen, mich selbst stärken und weiterentwickeln. Somit wäre es fatal anderen zu raten keine Fehler zu machen, denn sonst gibt es auch keinen Lerneffekt.
"Individuelles Grafikdesign mit viel Herzblut", dass ist das Versprechend von Grafikgold. Die Unternehmerin Jessica Höhn entwickelt kreative Konzepte und gestaltet zielgruppengerechte Designlösungen für Unternehmen. Ihre Kunden profitieren von ihren umfassenden Kenntnissen im Bereich Grafikdesign und durch Ihre bereits über zehnjährige Erfahrung in dieser Branche.
Was hat Sie dazu bewogen, sich selbstständig zu machen?
Nach meiner langjährigen Zeit bei der HABA FAMILYGROUP (ehemals HABA-Firmenfamilie), in der ich auch meine Ausbildung zur Mediengestalterin mit der Fachrichtung Gestaltung und Technik sehr
erfolgreich absolviert habe, ist der Wunsch eigene Kunden grafisch zu betreuen immer größer geworden. Schon in sehr jungen Jahren konnte ich mir vorstellen, ein eigenes Geschäft oder einen Laden
zu haben. Mich fasziniert es, für die unterschiedlichsten Bereiche und Branchen das best möglichste, visuelle Erscheinungsbild eines Unternehmens oder einer Marke gestalterisch herauszuarbeiten.
So stand der Gründung meines eigenen Grafik-
und Designbüros mit dem passenden Namen „Grafikgold“ nicht viel im Wege.
Wie liefen die Gründungsvorbereitungen ab?
Ich habe mich bereits Anfang 2020, zunächst im Nebenerwerb, in die Selbstständigkeit gewagt. Trotz anfänglicher Bedenken bezüglich der Corona-Krise, konnte ich in den letzten beiden Jahren viel Networking betreiben und einige spannende Kundenprojekte erfolgreich abwickeln. Diese zwei Jahre habe ich mir selbst als kleine „Testphase“ gegeben, um herauszufinden, ob meine Arbeit bei den Kunden ankommt. Durch diese wertvolle Anfangszeit mit einem anderen festen Teilzeit-Job als Sicherheits-Backup, konnte ich viele unternehmerische Kompetenzen und Erfahrungen sammeln.Diese führten dazu, dass ich genau zwei Jahre später meinen Plan, in die hauptberufliche Selbstständigkeit zu gehen, erfolgreich umsetzen konnte.
Was zeichnet Grafikgold aus?
Mein Ziel ist es, zum wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen und deren attraktivem Erscheinungsbild beizutragen. Ein ausdrucksstarkes Außenbild ist für viele Unternehmen von großer Bedeutung. Jedes Unternehmen möchte sich einzigartig darstellen und sich von der Konkurrenz abheben. Dabei haben Unternehmen, die in Werbung investieren noch weitere Ziele im Blick, wie z.B. die Erhöhung des Bekanntheitsgrades, die Gewinnung von Neukunden, Markenentwicklung, usw. Um diese Werbeziele zu erreichen, ist eine stimmige und professionelle Konzeption Voraussetzung. Dabei ist es wichtig, die Aufmerksamkeit der eigentlichen Zielgruppe zu bekommen und in deren Köpfen zu bleiben. Zwei meiner größten Stärken sind meine Empathie und das branchenunabhängige Feingefühl für die jeweilige Zielgruppe des Unter nehmens sowie mein ausgeprägtes Gespür für Design und Ästhetik.
Wer sind Ihre Kunden?
Ich möchte mit meiner Dienstleistung gezielt Unternehmen ansprechen, die viel Wert auf ein hochwertiges Erscheinungsbild und eine stimmige Außenwirkung legen. Dies können Firmen jeder Branche und Größe sein, welche die Qualität und auch den unternehmerischen Wert von hochwertigem Grafikdesign zu schätzen wissen und darin investieren wollen, um gezielt die eigene Zielgruppe anzusprechen. Für Werbeagenturen stehe ich als Freelancerin direkt vor Ort oder remote zur Verfügung. Darüber hinaus biete ich Kunden aus dem privaten Sektor die Gestaltung von individuellen und einzigartigen Konzepten für Festlichkeiten, wie z.B. Hochzeiten, Taufen oder runde Geburtstage an.
Ihr Rat an angehende Unternehmer*innen?
Zunächst einmal sollte man vorrangig an sich selbst und sein eigenes Können glauben. Erst wenn man sich hier sehr sicher ist, sollte man sich bei den entsprechenden Stellen gut informieren, ob man die nötigen Voraussetzungen und Kompetenzen mitbringt, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.